Ziele und Themen

Grüne, gesunde, nachhaltige und demokratische Wirtschaftspolitik

Durch meine langjährige Selbständigkeit im Gesundheitswesen kenne ich die wichtigen Stellschrauben aus der heraus eine ganzheitliche Weichenstellung für mehr sozialverträgliche ökologische Betriebsführung bei sogenannten KMU (kleine und mittlere Unternehmen) gut.

Dienstleister im Gesundheitswesen sind für die Republik wirtschaftlich von starker Bedeutung. Die Bruttowertschöpfung im Bereich der Praxen sonstiger medizinischer Berufe hat sich (laut BMWI) in 12 Jahren fast verdoppelt von 5,8 Mrd. Euro in 2006 auf 10,3 Mrd. Euro in 2017.

Dabei ist die Vergütung der Mitarbeiter*innen im genannten Zeitraum meist auf niedrigstem Niveau. So erhält ein Maurer gegenüber einer Ergotherapeutin ca. 180 Euro mehr brutto im Monat, obwohl die Verantwortung des/r Therapeut*in deutlich höher ist (Quelle: Hans Böckler Stiftung, Lohnspiegel).

Niedergelassene Heilmittelerbringer haben laut dem WAT Gutachten (Institut für Gesundheitsökonomik München Prof. Dr. Günter Neubauer und Christina Niedermeier) eine Preissteigerung von mindestens 22% (Ergotherapie) nötig, um auskömmliche oder leistungsgerechte Preise zu erhalten.

Es wundert nicht, dass eine flächendeckende Versorgung nach dieser, rein wirtschaftlich geschilderten Sachlage, scheitert. Es fehlt an Fachpersonal und Ausbildungsstätten. Das brauchen wir, da nur mit dem nötigen Fachpersonal Prävention und Gesundheit funktioniert.

Pflegeentlastung durch Pflegevermeidung

Warum sind Heilmittelerbringer so wichtig um Pflegebedürftigkeit zu vermeiden?

Mit einer eigenständigen Diagnostik und Therapieplanung arbeiten die Therapeut*innen (Heilmittelerbringer) gemeinsam mit den Patient*innen daran, deren Funktionen und Fähigkeiten für Aktivitäten des täglichen Lebens zu erhalten und zu verbessern sowie Autonomie und Lebensqualität herzustellen.

Anders ausgedrückt: da, wo wir arbeiten wird Pflegebedürftigkeit zeitlich nach hinten geschoben oder ganz vermieden!

Berufspolitisch ist die nächste Legislatur entscheidend, denn dann werden die von Bundesgesundheitsminister Spahn auf den Sankt Nimmerleinstag verschobenen Gesetze neu verhandelt, hier will ich mich einbringen für ein mehr an aktiver Teilhabe aller.

Bessere Präventionspolitik

Pflegebedürftigkeit vermeiden

Ich mache mich dafür stark, dass geriatrisch vorgebildetes Fachpersonal bei älteren Menschen regelmäßige Hausbesuche macht, um präventiv zu helfen, aktiv am Leben teilzunehmen und so lange wie möglich selbständig zu bleiben. Das erreicht man durch frühzeitiges einschalten von Hilfemöglichkeiten (Physiotherapie, Ergotherapie, etc.).

Hierzu habe ich eine eigene Konzeption entworfen, die es ermöglicht, dass Senior*innen und Menschen mit Handicap länger selbständig bleiben.

Siehe dazu auch das Projekt LÄNGER DAHEIM

Heilmittelerbringer stärken, Europäisches Niveau herstellen!

Mir ist wichtig, dass die Heilmittelerbringer (Ernährungstherapie, Physio- und Ergotherapie, Podologie und Logopädie) genutzt werden, weil sie zu besserer Gesundheit und größerem Wohlgefühl der Menschen beitragen. Dazu brauchen die Menschen einen direkten Zugang zu den Berufsgruppen, der von den Kassen bezahlt wird, statt immer den Weg über die Ärzte nehmen zu müssen.

Ich setze mich auch dafür ein, dass wie europa- und weltweit auch in Deutschland diese Berufe als Studienberufe ausgebildet und anerkannt werden – und entsprechend bezahlt.

Außerdem fordere ich und setze mich dafür ein, dass genügend ausgebildet wird, das Ausbildungsgeld muss flächendeckend abgeschafft werden. Wir brauchen endlich eine ausreichende akademische Verankerung, denn diese Berufe sind Mangelberufe.

Es muss mehr getan werden Menschen mit erworbenen Behinderungen wieder in die Arbeitswelt und das alltägliche Leben zu integrieren.

Klimaschutz trifft Wirtschaft

Ich möchte die erneuerbare Energien und den Klimaschutz so vorantreiben, dass wir das Pariser Abkommen mit einer Begrenzung auf 1,5 Grad Erderwärmung einhalten können. Beruflich sind viele Entscheidungen anfangs nur mit viel Überzeugung möglich gewesen, das Klimaschutz in unserer Praxis mit wirtschaftlichen Notwendigkeiten einhergeht. Wir haben oft mit höheren Kosten energieeffiziente Investitionen gemacht, die sich nachher aber auch wirtschaftlich trugen. Ärgerlich ist es leider dann, wenn staatliche Förderung zum Beispiel für Elektromobile, nur neuere Fahrzeuge begünstigt haben, die alten Fahrzeuge sind dann leer ausgegangen. Dies ist aber auch ein Beispiel für verfehlte Anreize. Das können wir GRÜNE besser!

Dabei sind mir lokale Energieinitiativen, wie zum Beispiel Energiegenossenschaften sehr wichtig, weil sie die Menschen vor Ort ansprechen und Begeistern. Vor allem dass dadurch lokale Wertschöpfung und Autarkie im europäischen Energiemarkt Militärische Konflikte um Öl und Ressourcen verhindert werden, ist ein weiterer wichtiger Aspekt.

Aber auch aus meiner eigenen Erfahrung in unserer Energiegenossenschaft, das dort die Interessen aus der Region für die Region umgesetzt werden. Der Strom- und Energiemarkt braucht endlich Strukturen die die kleinen Anbieter mitnehmen, denn sie sind es, die eine Akzeptanz in der Bevölkerung herstellen.

Biodiversität

Mir ist die Natur als Lebensraum sehr wertvoll. Deswegen bin ich aus dem städtischen NRW in die ländliche Eifel gezogen. Unsere Generation spürt deutlich den Rückgang der Biodiversität und ich sehe es als Glück an, in einer Gegend zu leben, die ökologisch einigermaßen intakt ist. Ich trete ein für die Etablierung von Produkten, die in einer Kreislaufwirtschaft sozial, ökologisch hergestellt und auch wiederverwertet werden können. Dazu gehört beispielsweise das Reduzieren von Plastikverpackungen zugunsten von Verpackungen aus Naturmaterialien.

Europa

Für mich ist Europa mehr als offene Grenzen. Es ist ein Schritt in Richtung auf ein internationales, weltweites Parlament mit entsprechenden Befugnissen, wo sich Friedenskräfte vernetzen können und Demokratie von unten gelebt werden könnte. Obwohl der europäische Wirtschaftsraum stark ist, erleben wir eine große Abhängigkeit von globalen Giganten. Dagegen muss die Zivilgesellschaft als Souverän eine Gegenkraft aufbauen.

Konkret: Der Bäcker nebenan kann nicht seine Steuern ins Ausland auslagern wie die größeren Konzerne. Ich will Steuerschlupflöcher schließen und die lokalen Akteure stärken.

Global denken, lokal handeln

Faire Handelsstrukturen sind mir wichtig. Ich setze mich dafür ein, dass bei Produkten, die nicht in Deutschland hergestellt werden können, trotzdem die deutschen Sozial- und Umweltstandards gelten. Das führt automatisch dazu, dass vieles auch hier produziert werden könnte, weil es nicht mehr billiger ist, im Ausland herzustellen. Der Transport müsste ebenfalls eingepreist werden.

Die Menschenrechtsfrage muss offen gestellt werden im weltweiten Handel.